Kritiken Oper

Das Rheingold – Wien 2009, Budapest 2015

Über weite Strecken sollte der Abend nämlich „Loge“ heißen, so sehr steht der listige Feuergott im Mittelpunkt. [...] Wie Adrian Eröd den Loge gibt, tänzerisch behende, wie ein Schmusekätzchen sich dem Göttervater in den Schoß schmiegend, von gefährlich amoralischer Heiterkeit, das ist eine singschauspielerische Leistung ersten Ranges – und sein auch sprachlich vorzüglich artikulierender Bariton hat helle Farben genug um die eigentlich für einen Tenor bestimmte Partie zu meistern.
FAZ, 4.5.09

… Adrian Eröd, der am Abend alle in den Schatten stellende Loge. Die schauspielerische Leistung Adrian Eröds ist großartig, seine sängerischen Qualitäten, seine Stimme prädestinieren ihn für die Rolle. Ein unglaublich suggestiver Sänger, der die Bühne derart ausfüllte, dass es unmöglich war, nicht auf ihn zu schauen, ihm nicht zuzuhören.
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…der Loge von Adrian Eröd, der größte Gewinn der Neuproduktion. Ich weiß nicht, ober er eine fertige Choreographie aus einer früheren Rheingold-Produktion mitgebracht hat, oder ob seine besonders sensible Schauspielerpersönlichkeit den Regisseur dazu inspiriert hat, die Figur gründlicher zu überdenken, auf alle Fälle ist Loge in dieser Aufführung der einzige, der nicht bloß irgendeiner, sondern jemand ist. Er ist hypersensibel und hyperaktiv: von seinem ersten Auftritt an ist er nicht nur körperlich anwesend, vielmehr beherrscht er die Bühne, ständig in Bewegung, ständig agierend und reagierend – treu der Konzeption Wagners. Und erst das Singen! Viele fragten sich vorher, wie man von einem Bariton eine authentische Loge-Darstellung verlangen kann. Adrian Eröd beherrscht nicht nur lückenlos die Spitzentöne, was aber viel wichtiger ist: er ist imstande jede einzelne Gefühlsnuance der Stimme klingende Wirklichkeit werden zu lassen – und mit seiner deutschen Muttersprache ist er derjenige, der die immer verbindliche, doch bei Wagner eminent wichtige Einheit von Text und Musik am perfektesten verwirklicht. Eine herausragende Rollengestaltung…
Operavilág.net

…während Adrian Eröd mit seinem Loge den ganzen Abend auf dem Rücken trug. Adrian Eröd bot nicht nur mit seiner wunderschönen Singstimme, mit seinem spektakulären Spiel, mit seinen ausdrucksvollen Gesten eine Darstellung sondergleichen, sondern er erweckte durch seine Ausstrahlung das Gefühl einer wahren Feuerflamme. Bei ihm gehen Spiel und Singen eine echte Symbiose ein, wir hören jede seiner Bewegungen, wir sehen jede seiner melodischen Wendungen. Allein seinetwegen ist die Aufführung unbedingt sehenswert.
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Glück für die Regie ist, dass Adrian Eröd, Debütant in dieser Rolle, den Feuergott … darstellerisch wie sängerisch so überragend verkörpert.[...] Eröd, ein Bariton, hat gerade aus der Herausforderung, obere Grenzen seiner Stimme zu erproben, seine künstlerische Leistung destilliert, eine Leistung „deutschen Belcantos“, wie Wagner es nannte – exemplarisch schön im Preis der Macht von „Weibes Wonne und Wert“. Was Eröd viel Mühe gekostet haben mag, klingt nun über weite Strecken mühelos. Bestechend sind die Nuancen: Eröds dynamische Flexibilität etwa, oder die Artikulation der Konsonanten, feinste Details wie der Wechsel vom rollenden „R“ auf „rotes Gold“ zum nicht gerollten auf „Rhein“. Charakteristik wird gesangliche Linie, gesangliche Linie wird Charakteristik. Den finalen Rat an die Rheintöchter – „Sonnt euch selig fortan!“ – singt Eröd mit aller Arroganz der Macht, und sie ist balanciert durch prononcierte Ironie gegen die Mächtigen.
Süddeutsche Zeitung, 5.5.09

Zum eigentlichen Protagonisten avanciert jedoch der Feuergott Loge, nicht allein wegen Adrian Eröds ungewöhnlicher körperlicher Behendigkeit, sondern mehr noch, weil er mit seiner agilen, höhen-sicheren Baritonstimme dieser Charaktertenor-Partie überraschendes vokales Gewicht verleiht.
Neue Zürcher Zeitung, 6.5.09

Indes hat allein Adrian Eröd mit feurig roter Langhaarperücke die Chance, markantes Profil zu gewinnen: Als quecksilbhriger Spielmacher und eitler Schalk, zugleich Wotans Maskottchen voller versteckter Aggressionen, bewältigt der Bariton (!) Eröd die Tenorpartie des listigen Loge geradezu belkantesk, auch in den Spitzentönen souverän.
Die Welt, 7.5.09

Es sollte der große Abend von Adrian Eröd werden. Das … Experiment der Direktion, den schillernd raffinierten Drahtzieher Loge mit einem höhensicheren Bariton zu besetzen, ist geglückt. [...] Dank überragender darstellerischer Qualitäten un der in seinem Fall überzeugend stringenten Zeichnung durch die Regie konnte Eröd, längst einer der Publikumslieblinge des Hauses am Ring, seine vielfachen Talente bravourös zur Geltung bringen. Er gastaltet den ebenso gehassten wie geliebten Halbgott als wendiges, androgynes Wesen zwischen den Welten, mimte den jovialen Mittler als verschlagenen Tausendsassa, der mit Mutterwitrz und schelmischem Zynismus geschickt zwischen den Fronten seine Fäden zieht. Trotz seines bisweilen narzisstisch schrillen Auftretens zeigte er sich dabei extrem verletzlich. Mit geradezu verblüffender kindlicher Unterwürfigkeit suchte er vielsagend immer wieder Wotans körperliche Nähe und Schutz.
Das Opernglas 6/2009

Und über allen strahlt der Bariton Adrian Eröd. Er singt die Partie des Halbgottes Loge durch und durch göttlich und bringt, seiner Rolle gemäß, wendig und irrlichternd ein Feuer auf die Bühne,…
Der Falter 19/2009

…allen voran Adrian Eröd. Höchst gewagt machte sich der Bariton die Tenorpartie des Loge zu eigen und triumphierte auf allen Ebenen. Musikalisch bis in die kleinste Nuance ausgereizt, textlich fast als einziger bis auf jede Silbe verständlich, mimte er einen Loge von Weltformat. Im Zentrum der Humor, den Wagner dieser Partie gegeben hat und den Eröd unter Bechtolfs Anleitung bis an die Grenze der Überzeichnung ausleben durfte.
Oberösterreichische Nachrichten, 4.5.09

Ein logistisches Meisterstückchen, das allerdings nur in diesem Ausmaß reüssieren kann, weil Adrian Eröd … ein dermaßen exzellenter Interpret dieser Rolle ist, zuckendes Feuer, Zersetzung, Vernichtung, dabei unwiderstehlich amüsant, boshaft, zynisch, brillant, ein Gott der Destruktion.
Volksblatt, 3.5.09

Die tote Stadt – Wiener Staatsoper
Don Giovanni, Houston Grand Opera
The Merchant of Venice (A.Tchaikovsky), Bregenzer Festspiele
Medea (Reimann) – Wiener Staatsoper
The Tempest (Adès) – Wien, Frankfurt
Die schweigsame Frau – Wiener Staatsoper
Faust – Wiener Staatsoper
Capriccio – Wiener Staatsoper
Das Rheingold – Wien 2009, Budapest 2015
Die Meistersinger von Nürnberg – Wien, Staatsoper
Die Meistersinger von Nürnberg – Bayreuth, Köln
Ariadne auf Naxos – Wien, Staatsoper
Manon (Massenet) – Wien, Staatsoper
Manon Lescaut (G.Puccini) – Wien, Staatsoper
Die Zauberflöte – Wien / Aix-en-Provence
Aladdin (N. Rota) – Wien, Staatsoper
Werther – Wien, Staatsoper
Il Barbiere di Siviglia – Wien, Staatsoper
Roméo et Juliette – Wien, Staatsoper
Bezauberndes Fräulein! (R. Benatzky) Klangbogen Wien
Jakob Lenz (Rihm) – Klangbogen Wien
Pelléas et Mélisande – Linz, Landestheater
Billy Budd – Wien