Kritiken Konzert

Liedkunst vom Feinsten, die restlos begeisterte

Liederabend, Linz 6.3.2013

Oberösterreichische Nachrichten

Liederabende wie jener mit Adrian Eröd und Helmut Deutsch sind eine Rarität geworden. Auch deshalb, weil Adrian Eröd gezeigt hat, dass Liedkunst nicht bloß perfekte Stimmtechnik voraussetzt, sondern ein großes Wissen und Gespür verlangt. Eröd versteht es, den Text minutiös zu inszenieren, dabei überdeutlich zu rezitieren und kann seiner Stimme die vielfältigsten Klangschattierungen abverlangen. Da gibt es nicht Belangloses, nichts zufällig nebenbei Passiertes, hier scheint trotz aller leidenschaftlicher Musikalität alles sorgfältig durchdacht und geplant.

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Vom Ende aller Träume sang ein reifer Debütant

Die Winterreise Graz 21.10.2010

Kleine Zeitung

Adrian Eröd riskierte viel im Stefaniensaal

Seinen ersten Liederabend im Musikverein für Steiermark widmete der 1970 in Wien geborene, aber in Graz aufgewachsene Bariton Adrian Eröd Schuberts „Winterreise“. Und die Übung gelang. Franz Schuberts Vergeblichkeitsvision in 24 Stationen, die musikalische Strukturen als brüchig komponiert („Nebensonnen“) und Tonalitäten sprengt („Leidermann“), wurde vom höhensicheren Sänger ohne Gefühlsdrücker oder sonstige Interpretationstricks in einem Zuge durchgepeitscht.

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Psychodrama eines Einsamen

Die Winterreise, Brucknerhaus Linz 13.2.2008

Oberösterreichische Nachrichten

Der Bariton Adrian Eröd, derzeit an der Wiener Staatsoper, vermittelte im Brucknerhaus eine beeindruckende Interpretation von Franz Schuberts “Winterreise”. Er hat, von Eduard Kutrowatz am Flügel erstklassig begleitet, den Liederzyklus mit allen Facetten restlos ausgeschöpft.

Die 24 Lieder gleichen einem Tagebuch, fügen sich zu einem Psychodrama eines Einsamen, gezeichnet von Liebesverlust bis zum bitteren Ende, und sind dabei voll von Unheimlichem und Phantastischem. Die bildstarke Musik fordert die ganze Kunst eines Sängers und Menschengestalters heraus.

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Eine Liedumarmung

Adrian Eröd im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, 30.5.2007

Der Standard http://derstandard.at/2903577

Kann sich sehen lassen: Knapp nach der Premiere von Boris Godunow präsentierte der Bariton im Gläsernen Saal einen feinsinnig zusammengestellten Liederabend. Markant, mit einigen aufhellend metallischen Schwingungen, klingt Eröds Stimme – zum Erzählen wie geschaffen.
So ziehen die von Schubert vertonten Worte, die Der Wanderer an den Mond richtet, ebenso in ihren Bann, wie die Gedanken, die sich Korngolds Nachtwanderer macht. Dass Schuberts dramatischer Erlkönig einem wortdeutlichen Künstler wie Eröd auf die Stimme geschrieben ist, wundert nicht – wohl aber, mit welcher Leichtigkeit er seinem zupackenden Begleiter am (ganz geöffneten) Klavier Paroli zu bieten versteht.

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Adès: Totentanz – Hamburg, Laeiszhalle

Dem österreichischen Bariton Adrian Eröd wurde dabei die Rolle des stets ermahnenden, auffordernden Todes zugewiesen. Eröd grundierte ihn dementsprechend unerbittlich und streng, wusste aber auch die vielen Zwischentöne herauszuarbeiten, die vor allem zum Ende hin dem Tod gar ein Mitgefühl zuweisen.
Die Welt, 20.9.2016

Adrian Eröd – packend nuanciert und großartig textverständlich – als Tod…
Kulturport.de

Mendelssohn: Elias – Leipzig, Thomaskirche

In der Titelpartie ist der junge Adrian Eröd als Sänger und Interpret eine Idealbesetzung. Mit kraftvoll strahlendem Bariton verkörpert er bei “Ist nicht des Herrn Wort wie ein Feuer” glaubhaft den religiösen Eiferer, zeigt in seinen anderen Arien aber auch die empfindsamen Facetten der Prophetenpersönlichkeit.
Leipziger Volkszeitung

Orff: Carmina Burana – Dresden / Wien

Von den jungen… Solisten ragte der Wiener Adrian Eröd mit seinem vollen, schlank geführten Bariton, der noch in der Kopfstimme zu differenzierter Farbgebung fähig war, heraus.
Sächsische Zeitung

Stimmlich beeindruckte vor allem Adrian Eröd (…) mit seinem wandlungsfähigen Bariton überzeugte er sowohl in der Rolle des sündigen Abts (…) als auch in der des schmachtenden Liebhabers. Sogar bei den Forte-Stellen des (auf die Sänger wenig Rücksicht nehmenden) Orchesters blieb er verständlich.
Die Presse

Henze: Ein Landarzt – Wien, Musikverein

(…) Und das gelingt dank einer stimmlichen Großleistung hervorragend: Mit changierendem Gestus, Tonfall und Timbre erweckt Adrian Eröd nach und nach die gesamte Besetzungsliste konzertant zum Leben – und gibt einen Medicus, der hörbar durch ein emotionales Labyrinth irrt: zwischen lakonischer Deklamation und zartem Psalmodieren, markigem Brustton und furchtsamem Falsett.
Wiener Zeitung