Kritiken Oper

Die Meistersinger von Nürnberg – Wien, Staatsoper

Sixtus Beckmesser 12.1.2008 unter Christian Thielemann

Ein Wagnis schien auch die Besetzung des Sixtus Beckmesser mit Adrian Eröd. Noch ein Wiener Sänger, der an diesem Abend einen triumphalen Einstand feiern durfte. Eröd hat sich für die ungeliebte Kritiker-Karikatur ein exquisites Konzept zurechtgelegt, das er bis in subtile Nuancen von Gebärde und Gesang realisiert, als hätten ein Regisseur und ein musikalischer Leiter monatelang mit ihm an der künstlerischen Gestaltung gearbeitet. Dieser Beckmesser steht in seiner paranoiden Mischung aus Korrektheitswahn und Profilierungssucht auf Augenhöhe mit der dominierenden Figur des Hans Sachs.[...] Der Dialog zwischen diesen beiden Protagonisten in der Schusterstube wurde zu einem der Höhepunkte der umjubelten Aufführung. Da saß jede Pointe, jeder Blick, jede Geste. Die Presse

Ein Ereignis beschert Adrian Eröd als Sixtus Beckmesser. Bravourös gestaltet er Hinterhältigkeit, Verquertheit und psychische Defekte. Auch stimmlich eine Glanzleistung! Kronen Zeitung

Von der Stammbesetzung darf Adrian Eröds erster Beckmesser getrost als Sensation gewertet werden: Stimmlich und in der Diktion perfekt, als Figur in der rechten Balance von Komik und Tragik. Wiener Zeitung

Ebenso stark der Eindruck, den Adrian Eröd bei seinem Rollendebüt als Beckmesser machte. Sein Stadtschreiber ist keine komische Figur, sondern ein ernsthafter, gebildeter Mann, den das Leben offenbar enttäuscht hat. Auch bei ihm sind Diktion, musikalische Sicherheit, stimmlicher Einsatz vorbildhaft. Karl Löbl, Österreich

Die Bühne dominierten Struckmanns Hans Sachs und Adrian Eröd als Sixtus Beckmesser. Ein denkwürdiges Debüt, wunderbar gesungen und – ganz gegen das Klischee der Figur – verkörpert. [...]. In beider Zusammenspiel entstand plötzlich, was man die meiste Zeit vermisste: Musiktheater. Die Welt online

…und Beckmesser lässt sich differenzierter sehen als sonst. Zumindest bei einem Darsteller vom Format Adrian Eröds, der diese Figur weitaus plastischer gibt als von Wagner intendiert: nicht nur mit sonorer Stimme verschlagen und böse, sondern in seiner Liebespein und Verletztheit glaubwürdig, wenn er nach der Prügelfuge schmerzgekrümmt über die Bühne schleicht und Evas Schlafzimmer noch einen Kuss zuwirft. Der Standard

Die tote Stadt – Wiener Staatsoper
Don Giovanni, Houston Grand Opera
The Merchant of Venice (A.Tchaikovsky), Bregenzer Festspiele
Medea (Reimann) – Wiener Staatsoper
The Tempest (Adès) – Wien, Frankfurt
Die schweigsame Frau – Wiener Staatsoper
Faust – Wiener Staatsoper
Capriccio – Wiener Staatsoper
Das Rheingold – Wien 2009, Budapest 2015
Die Meistersinger von Nürnberg – Wien, Staatsoper
Die Meistersinger von Nürnberg – Bayreuth, Köln
Ariadne auf Naxos – Wien, Staatsoper
Manon (Massenet) – Wien, Staatsoper
Manon Lescaut (G.Puccini) – Wien, Staatsoper
Die Zauberflöte – Wien / Aix-en-Provence
Aladdin (N. Rota) – Wien, Staatsoper
Werther – Wien, Staatsoper
Il Barbiere di Siviglia – Wien, Staatsoper
Roméo et Juliette – Wien, Staatsoper
Bezauberndes Fräulein! (R. Benatzky) Klangbogen Wien
Jakob Lenz (Rihm) – Klangbogen Wien
Pelléas et Mélisande – Linz, Landestheater
Billy Budd – Wien